„Die Hölle, das sind die andern.“
Drei Menschen, kein Entkommen: Estelle, Inès und Garcin sind einander zuvor nie begegnet. Nach ihrem Tod treffen sie in einem geheimnisvollen Raum ohne Ausgang aufeinander. In der Hölle ihrer neuen Zwangsgemeinschaft sind sie fortan sich selbst und einander schutzlos ausgeliefert – auf ewig. „Ein so intensives und konzentriertes Theatererlebnis, ein so gelungenes Experiment in ungewöhnlicher Kulisse.“ (NDR)
Der Vorverkauf für Veranstaltungen in der M*Halle beginnt jeweils am ersten Kassenöffnungstag des Vormonats. Weitere Spieltermine werden monatlich für den Folgemonat bekannt gegeben.
Der Vorverkauf für Veranstaltungen in der Kulturmühle Parchim beginnt jeweils am ersten Kassenöffnungstag des Monats. Tickets können für den aktuellen und die drei Folgemonate erworben werden.
Pressestimmen
„Schon der Platz versetzt den Zuschauer mit ins Spiel. An dessen Fabel-Ort wird er Wirklichkeit erkennen können. (…) Sartre meinte Hölle wohl als Menetekel für tatsächliches Leben. Folgerichtig hat Martin Nimz den Jenseits-Ort diesseitig und geradezu modern inszeniert: Gegensätzliche Charaktere treffen gleichsam wie auf einer seltsamen Party unter Fremden aufeinander. Wo Selbstbetrachtung Abgründe bloßlegt, Vorwürfe, Missverständnisse, unerfüllte Erwartungen zunehmenden Frust erzeugen. Nimz zündet die Flammen der Schauspieler, die sich nur gedanklich nahekommen dürfen.(…) Geistige Attacken, emotionale Ausbrüche, Wünsche und Wut, Enttäuschungen, Flüstern und Schreien, am Ende Gelächter – ein zeitgemäßes, nahezu hippes Fegefeuer. Zum Nachsinnen.“
SVZ, 01.10.2020
„Es sind sprechende Bilder, eine eindrucksvolle Kulisse, die der Schweriner Schauspieldirektor Martin Nimz und sein Ausstatter Joachim Hamster Damm für diese Inszenierung gefunden haben. (...) Die Schauspieler gehen aufs Ganze: Mit wahnwitziger Freude an der Provokation treibt Julia Keiling als lesbische Inès den Eskalationsprozess voran und biedert sich gleichzeitig in aufreizend devoter Weise der schönen Estelle an. Diese zu Lebzeiten von den Männern als Kristall und Quellwasser verehrte Egomanin wendet sich angewidert ab, um bei dem Journalisten Garcin erneut männlichen Zuspruch und Schutz zu finden. Christina Berger entblößt ihre Figur im Verlauf des Abends dabei von allen schmeichelnden Fassaden, bis sie am Ende nicht nur körperlich nackt dasteht. Auf erschütternde Weise präsentiert Frank Wiegard die verheerende Selbsterkenntnis des Journalisten Garcin, als ihm die sadistisch veranlagte Inès vor Augen führt, wie katastrophal seine Lebensbilanz ausfällt und wie extrem sich die Ideale und die realen Taten des einstigen Moralapostels widersprechen. Nachdem jedes persönliche Geheimnis gelüftet und jeder Selbstbetrug geplatzt ist, bietet sich plötzlich ein Ausweg - aber keiner der Protagonisten bringt ausreichend Mut und Kraft auf, den neuen Weg zu beschreiten. Stattdessen verharrt das Trio in seiner inzwischen eingeübten Routine, seiner lebensfeindlichen Konstellation - auf ewig. Das frustrierende Ende eines packenden Theaterabends. Viele Zuschauer blieben zur Reflexion erst mal sitzen - mit Masken und Sicherheitsabstand zueinander. Ein so intensives und konzentriertes Theatererlebnis, ein so gelungenes Experiment in ungewöhnlicher Kulisse (mit neuer Perspektive!), das sei vielleicht nur im Corona-Ausnahmezustand möglich, vermuteten einige Premierengäste.“
NDR, 30.09.2020