Juanjo Arqués
Juanjo Arqués ist ein spanischer Choreograph und Movement Director, der in Amsterdam und Lissabon lebt. Früher war er Solist für das Victor Ullate Ballet, das English National Ballet, und das Dutch National Ballet. In 2012 entschied er sich jedoch dazu, sich ausschließlich auf seine Karriere als Choreograph zu fokussieren. Das Dutch National Ballet ernannte ihn 2017 zum Young Creative Associate.
Arqués ist ein vielseitiger Choreograf, welcher nicht nur in der Tanzszene aktiv ist, sondern dessen Arbeit ihn auch mit der Theater- Film- und Fashionindustrie in Kontakt bringt. Den Großteil seiner Werke schuf er für das Dutch National Ballet, doch auch für Kompanien und Festivals wie das Birmingham Royal Ballet, das Theater Ballett Moskau, der Compañia Nacional de Danza, das NRW Junior Ballett Dortmund, das Ballett am Rhein sowie der Deutschen Oper am Rhein, das Ballett Theater Chemnitz, dem National Moravian-Silesian Theater, der Kompanie Acosta Danza, das Origen Cultural Festival, der Kompanie Whim W’him und das New York Choreographic Institute kreierte er schon Choreographien.
2014 wirkte er an der niederländischen Theaterproduktion Vaslav, basierend auf dem Roman Vaslav von Arthur Japin, mit. Zudem trug er zu einem europäischen Tanzprojekt mit dem Titel Performing Gender bei, welches sich mit Themen wie der Suche nach der eigenen Identität und der sexuellen Orientierung auseinandersetzt und im MAMbo Museum in Bologna aufgeführt wurde. 2016 wurde er von den Filmregisseuren Saskia Boddeke und Peter Greenaway mit einer Choreographie für eine Videoinstallation beauftragt, welche im Museum der Louis Vuitton Stiftung in Paris gezeigt wurde. Diese war inspiriert von den Gemälden La Danse und La Musique von Henri Matisse. Im darauffolgenden Jahr wurde er an die New York University eingeladen, um dort seine choreographische Vision zu erforschen. Zusammen mit der niederländischen Modedesignerin Iris van Herpen kreierte er 2019 den Kurzfilm Biomimicry, dessen Choreograf er war.
2022 beauftragte Lorenzo Viotti, Chefdirigent der Dutch National Opera, Arqués mit der Choreografie für Missa in Tempore Belli – eine multidisziplinäre Produktion, welche Oper, Tanz, elektronische Musik und Videoinstallationen miteinander vereint. Daraufhin erhielt er weitere Aufträge für Musiktheaterchoreografien, so zum Beispiel auch für Rusalka unter der Regie von Philipp Stölzl und Philipp M. Krenn an der Dutch National Opera, für La Traviata und Benvenuto Cellini unter der Regie von Barbora Horáková Joly an der Semperoper Dresden, und für Cabaret am Schauspiel Stuttgart mit Calixto Bieito als Regisseur.
Arqués wurde für diverse Awards nominiert, so auch für die Dutch Dans Awards 2014, für die Golden Mask Awards 2016 in den Kategorien ‘bester Choreograf’ und ‘beste klassische Produktion’ für sein Werk Minos, für ‘Promising Talent of the Year’ von Tanz Magazin für sein Werk ‘Homo Ludens’, sowie für den ‘Prix Benois de la Danse 2019’ für sein Ballett ‘Ignite. 2023 wurde ihm der ‘Kairos Price’ in der Kategorie ‘bester Choreograph’ verliehen.